Was passiert bei Wasser- oder Feuchteeintritt mit dem Elektrostat?
Zunächst sei festzuhalten, dass der Leitwert im Öl steigt, wodurch ab einer bestimmten Menge (um die 200 ppm Feuchte) zu hoher Reinigungsstrom fließt, sowie das Nebenstromfiltersystem abgestellt wird. Über das ganze Jahr gesehen sind die 200 ppm leicht überschritten.
Somit ist kein Partikel- und Wasserentzug mehr möglich. Um das Wasser aus der Maschine zu entfernen, sind mehrere Ölwechsel nötig.
Durch die „all in one“ Reinigung der RMF Nebenstromfilter entfernen Sie nicht nur Wasser bis zu einer Feuchte von RH 20 %, sondern auch sämtliche Oxidations- und Verharzungsprodukte, wie auch insbesondere Varnish. Der Grund für die fantastische Reinigungstiefe ist die speziell behandelte Zellulose, die eine entgegengesetzte polare Ladung enthält.
Die ganze Tragweite dieses einmaligen Filtersystems wird durch die Entfernung der Partikel bis zu tatsächlichen 0,5 µm deutlich sichtbar.
Daraus ist zu folgern, dass kleinere Partikel wie Additive, die im Nano und Piko Größenbereich liegen, erhalten bleiben und so ihre Funktion weiter erfüllen.
Wie entsteht Varnish?
Grundsätzlich liegt es an einer zu hohen elektrischen Ladung des Schmiermediums.
Diese hohe elektrische Ladung wird durch verschiedene Faktoren erzeugt, die im nächsten Kapitel erläutert werden.
Kommt das Öl an Stellen mit einem Potenzialgefälle, entlädt sich das Medium mittels kleiner Mikroblitze, die auch Funkenschläge genannt werden (ESD „electro static discharge“).
Diese sind durch leichte Knister-, wie auch Klickgeräusche hörbar. An diesen Stellen wird im Öl eine Temperatur bis zu 1000 °C erzeugt, die das Öl zerstört und es bildet sich Varnish.
So entstehen gelartige bis harte Rückstände, die der Grund für die Entstehung einer Reihe von Störungen der Hydrauliksysteme, wie auch Turbinen sind.
Wodurch entsteht eine höhere elektrostatische Ladung in der Schmierflüssigkeit?
- Ein wesentlicher Punkt ist die Leitfähigkeit der Schmierflüssigkeit, die nicht unter 400 pS/m liegen sollte.
- Schlecht konzipierte Filterelemente produzieren Reibung und damit eine elektrostatische Aufladung.
- Eine zu hohe Fließgeschwindigkeit erzeugt denselben Effekt.
- Durch Öle, die keine polar wirkenden Stoffe enthalten, wie z. B. zinkhaltige Additive sowie durch falsche Filtersysteme, die dem Öl polar wirkende Stoffe entziehen.
- Der Ladungsanstieg kann außerdem durch Filtersysteme mit hohem Kunststoffanteil hervorgerufen werden.
- Sogar zu klein dimensionierte Rohrleitungen steigern die Ladung.
- Keine oder ungenügend geerdete Rohrleitungen sowie Schläuche bewirken den Ladungsanstieg.
- Luftblasenbildung, also ungelöste Luft im Öl, führen ebenso zu einem geringeren Leitwert.
- Wie schon erwähnt, können Öle, die mit Grundölen aus Gruppe II und III erstellt wurden, höhere Ladungsmengen aufnehmen.
Was wird durch die elektrostatische Aufladung zerstört?
Durch die feinen Mikroblitzentladungen entstehen kleine Löcher in Tank und Filtersysteme.
An den Stellen der Entladung wird die Schmierflüssigkeit (z. B. Hydrauliköl) bis zu 1000 °C erhitzt. Das Ergebnis dessen sind Öleintrübungen, schlechtere Schmierfähigkeit und Varnishbildung.
Folgeschäden am Beispiel einer Pumpe sind:
- Insgesamt ein höherer Verschleiß
- Flügel und Kolben verkleben
- Schäden an Gleitringdichtungen
- Wälzlagerausfälle
- Höherer Stromfluss
- Geringere Förderleistung
- Durch all diese Punkte entstehen höhere Laufgeräusche.
Durch Verklebungen laufen die Proportional- und Servoventile schwergängiger oder bleiben sogar vollends hängen. Wenn Kühlsysteme verkleben, entsteht schleichend ein enorm schlechter Wirkungsgrad. Spätestens dann werden Kühlsysteme ausgetauscht, wenn diese komplett zugesetzt sind.